Montag, 2. November 2009

Hey ihr,

langsam wird es auch hier Winter und ich befinde mich mitten in der philippinischen Weihnachtszeit.
Es wurde schon reichlich dekoriert und vor ein paar Tagen wurden die ersten Weihnachtsbäume aufgestellt.
Es ist uns auch schon passiert, dass wir auf der Straße freundlich mit "Merry Christmas" begrüßt wurden und im Ayala macht das Einkaufen mit Weihnachtsmusik noch mehr Spass.
Ich bin schon gespannt, wann die ersten Schneeflocken fallen J

Die werd ich wohl nur in meinen Träumen sehen, denn hier wird es normalerweise nicht kälter als 20 °C.
Der gemütliche Kaminabend bleibt also immer noch ein Traum und ich ertappe mich dabei, dass ich zumindest ab und zu (aber doch eher selten) die deutschen 4 Jahreszeiten vermisse, was ich in Deutschland noch nicht für möglich gehalten habe.

Das Klima ist auch an dem philippinischen Leben erkennbar.
Zum Beispiel spielt sich hier das Leben mehr auf der Straße ab, was die Filipinos so familiär macht. Das merkt man auch, wenn man in einem der vielen Jeepneys sitzt, in das mindestens 20 Leute reinpasst….falsch gedacht…da passt noch einer mehr re
in!
Die Jeepneys sind eine praktische Fortbewegungsmöglichkeit auf den Philippinen, auch wenn sie nicht mit der deutschen U-Bahn zu vergleichen sind.
Das Gute ist, dass man fast nie länger als 5 Minuten warten muss, so gut wie alle Orte damit erreichen kann und auf der Fahrtstrecke aussteigen darf, wo man will.
Zum Beispiel in der nach Abgase riechenden Stadt Cebu.
In dieser Stadt bekommt man zu spüren, was Armut bedeutet…ein Mann auf einem Stück Karton, eine verschmutzte Frau am Straßenrand oder ein bettelndes Kind auf dem Markt.
Nicht weit davon entfernt steht das Ayala-Center…ein riesiges, helles Einkaufszentrum.
Hier scheint alles bestens zu sein…draußen wartet aber schon das nächste bettelnde Kind.
Diese zwei Gegensätze bringen einen zum Nachdenken und lassen mich erkennen, wie gut es mir in Deutschland geht.

Christ for Asia gibt ein paar Kindern aus schlechten Verhältnissen die Möglichkeit auf eine bessere Zukunft und versucht, ihnen den Wert ihres Lebens zu vermitteln.
Deshalb bin ich echt dankbar, dass ich meine Zeit in CFA investieren darf und hoffe, ein Segen für die Leute hier zu sein.

Zu meinen letzten Wochen…mein Arbeitsplan und ich sind mittlerweile ein eingespieltes Team J
Wenn ich nicht gerade beim Staff-Meeting oder Feeding bin, findet man mich eigentlich immer im Girls Home. Vor 3 Wochen hatten die Mädels ihre Examen…so habe ich versucht sie wenigstens etwas zum Lernen zu motivieren.
Ansonsten bin ich immer mal wieder mit der Gestaltung des Musikraums beschäftigt.

An einem Sonntag war das Children's Festival, bei dem circa 1000 Kinder von verschiedenen Organisationen beteiligt waren. Dort durften sie alleine oder in Gruppen ihre Talente vorführen…es war alles dabei: Tanz, Gesang, Theater, Kunst.
Bei der Preisverleihung hat sich gezeigt, wie gut unsere Jungs und Mädels von Christ for Asia waren…bin echt stolz auf sie J


Drei von meinen freien Tagen, habe ich genutzt, um ein bisschen die Unterwasserwelt zu erkunden. Ich habe mit einem Tauchkurs begonnen, der zwar anstrengend ist, aber bisher echt Spaß gemacht hat.

Letzte Woche war ich ein Tag mit allen Kindern und Hauseltern auf einem Ausflug.
Wir haben zuerst ein Aquarium besichtigt und waren dann am Strand, wo mit ein paar Spielen, Singen und Meer für Unterhaltung gesorgt wurde...war echt ein schöner Tag!



Seit meiner Ankunft auf den Philippinen sind jetzt mehr als 2 Monate vergangen und ich habe schon jetzt eine wunderschöne Zeit hinter mir....aber es warten ja zum Glück noch 9 weitere Monate in Cebu auf mich und mittlerweile befinde ich mich schon in voller Vorfreude auf Weihnachten :)

Ich hoffe, dass ihr in Deutschland nicht allzuarg frieren müsst und wünsche euch schon mal eine schöne und gesegnete Adventszeit!